Geschichte / Organisation 

Seit über 150 Jahren sorgt Stadtwerk Winterthur für den Komfort seiner Kundschaft. Heute sind wir ein erfolgreiches Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen.

Heute

Stadtwerk Winterthur ist eine Verwaltungseinheit des Departements Technische Betriebe der Stadt Winterthur.

 

Wir bieten:

  • eine leistungsstarke Infrastruktur: Wir investieren laufend in unsere Netze und Anlagen, unterhalten und erweitern sie so, dass die Versorgungs- und Entsorgungssicherheit dauerhaft gewährleistet ist.
     
  • CO2-arme Energie: Wir bauen die Produktion von Energie aus erneuerbaren Quellen und die Beteiligung an Anlagen, die solche produzieren, laufend aus.
     
  • Förderaktionen und Programme: Wir unterstützen Sie bei Ihrem Engagement zur Reduktion des CO2 mit verschiedenen Fördermassnahmen, dem KMU-Modell und dem Klimafonds Stadtwerk Winterthur.
     
  • Information: Wir engagieren uns gemeinsam mit städtischen Behörden und Partnern für Energie- und Umweltthemen. Unter anderem bieten wir Führungen an.

Gestern

Stadtwerk Winterthur besteht seit über 150 Jahren. Erfahren Sie mehr darüber, wie unsere Geschichte mit dem Weltgeschehen verbunden ist.

Relevante Dokumente 

1820–1860

Trinkwasser für die Stadt

Wasser ist das wichtigste Lebensmittel. Früher nutzten die Menschen Lauf- und Sodbrunnen für ihren täglichen Bedarf. Laufbrunnen werden durch Quellen gespeist, während Sodbrunnen die Nutzung von Grundwasser ermöglichen. 1820 gab es in der Stadt Winterthur acht Laufbrunnen. Brauch- und Löschwasser entnahm die Einwohnerschaft dem Rettenbach (auch «Stadtbach» genannt), einem durch die Stadt führenden Nebenarm der Eulach. Als Wasserrohre wurden sogenannte Teuchel verwendet: Baumstämme, die in Längsrichtung durchbohrt waren. Im Jahr 1873 wurde mit der Inbetriebnahme der Buchrainfassung im Tösstal oberhalb Rikon erstmals Grundwasser für die Stadt Winterthur gewonnen. Heute besteht das Winterthurer Trinkwasser ausschliesslich aus Grundwasser. Es ist von hoher Qualität und muss nicht aufbereitet werden – es wird so in die Haushaltungen geleitet, wie es aus dem Grundwasserstrom kommt.

 

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Im Leisental (Linsental), durch welches die Töss fliesst, wird 1926 ein Hilfsbrunnen gebaut, um Grundwasser für die Trinkwasserversorgung von Winterthur zu fassen.

(Foto: Archiv Stadtwerk Winterthur)

1860–1890

Gas als Energieträger

Während Jahrtausenden war Holz der wichtigste Energieträger. Mit dem Einsetzen der Industrialisierung ab dem 18. Jahrhundert gewann Kohle grosse Bedeutung, zum Beispiel zum Antrieb von Dampfmaschinen und zum Heizen von Häusern. Im 19. Jahrhundert kam das sogenannte Stadtgas hinzu. Es wurde durch Kohlevergasung gewonnen und diente zuerst zur Beleuchtung, später auch zum Kochen und Heizen. 1860 nahm in Winterthur ein Gaswerk seine Produktion auf. Betrieben wurde es von der «Winterthurer Actiengesellschaft für Gasbeleuchtung». Da sich der Gasbedarf in nur zehn Jahren verdreifachte, wurde 1874 ein allein von der Stadt Winterthur betriebenes Gaswerk in Betrieb genommen.

 

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Im Winterthurer Gaswerk wurde aus Kohle Stadtgas produziert; Teilansicht von 1932.

(Foto: winbib, Signatur 064407)

1890–1925

Strom vom Elektrizitätswerk Winterthur

Wie beim Gas diente elektrischer Strom in seinen Anfängen – das heisst gegen Ende des 19. Jahrhunderts – vor allem zur Beleuchtung. Erst später kamen Motoren und Wärmeanwendungen hinzu. Die Stadt Winterthur stand dem Aufbau einer Stromversorgung zuerst skeptisch gegenüber: Man befürchtete eine Konkurrenzierung des rentablen Gaswerks. Doch schliesslich nahm 1904 das städtische Elektrizitätswerk Winterthur seinen Betrieb auf. Der Strom wurde nicht selbst produziert, sondern von der «Motor AG für angewandte Elektrizität» bezogen, die in Beznau an der Aare ein Wasserkraftwerk betrieb.

 

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Das erste Verwaltungsgebäude des Elektrizitätswerks Winterthur stand an der Unteren Vogelsangstrasse.

(Foto: Archiv Stadtwerk Winterthur)

1925–1955

Reinigung des Abwassers

Je mehr Winterthur wuchs, desto dringender wurde die Reinigung des anfallenden Abwassers. 1949–1951 ging in Winterthur-Wülflingen die Abwasserreinigungsanlage Hard in Betrieb. Sie umfasste anfänglich nur eine mechanische Reinigungsstufe. 1966 kam eine biologische Stufe hinzu, 1976 eine Anlage zur Ausfällung von Phosphat (chemische Stufe). In der Filterstufe sickert das Wasser durch eine rund 160 Zentimeter dicke Filterschicht aus Blähschiefer und Quarzsand. Zurzeit geplant ist eine fünfte Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen wie Rückstände von Medikamenten oder Pflanzenschutzmitteln oder Duft- und Geschmacksstoffe. Gereinigt wird nicht nur das Abwasser aus den Quartieren der Stadt Winterthur, sondern auch diverser umliegender Gemeinden.

 

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Die Winterthurer Abwasserreinigungsanlage wurde in der Hard gebaut; Aufnahme von 1963.
 

(Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Fotograf: Comet Photo AG (Zürich)/Com_F67-09108)

1955–1985

Abfallverbrennung und Fernwärme

Im Mittelalter warf man in den Städten den Abfall aus dem Fenster in den sogenannten Ehgraben – einen schmalen, langgezogenen Raum zwischen den Rückseiten zweier Häuser. In Zürich mussten die Ehgräben mindestens so breit sein, dass ein einjähriges Schwein sich darin wenden konnte. Später wurde der Abfall eingesammelt und in Deponien gelagert. Doch die steigenden Abfallmengen und der zunehmende Anteil nichtbiologischer Abfälle verlangten nach einer neuen Lösung. So nahm 1965 die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Winterthur ihren Betrieb auf. Seit 1971 produziert die KVA mit der Abwärme der Verbrennung Dampf und erzeugt damit Strom. Um die Abwärme noch weiter zu nutzen, startete in den 1980er-Jahren der Bau eines Heizwerks und der ersten Fernwärmeleitung, nämlich zum Kantonsspital Winterthur. Heute wird die KVA als Kehrichtverwertungsanlage bezeichnet, weil sie nicht nur Kehricht verbrennt, sondern auch Strom und Fernwärme liefert sowie Wertstoffe wie Alteisen und Buntmetalle aus den Verbrennungsrückständen holt und wieder in den Wertstoffkreislauf zurückführt.

 

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Die erste Kehrichtverbrennungsanlage von Winterthur im Jahr 1967.

(Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Fotograf: Comet Photo AG (Zürich)/Com_F67-09110)

1985–heute

Mehr Ökologie und Energieeffizienz

Umweltverschmutzung und Energieverschwendung erhielten im ausgehenden 20. Jahrhundert grössere Aufmerksamkeit. Dank dem Bau von Kläranlagen und ihres kontinuierlichen Ausbaus – auch in Winterthur – gelang es, die Verschmutzung der Oberflächengewässer deutlich zu reduzieren. In Winterthur wurde die Kehrichtverbrennungsanlage mit einer Rauchgasreinigung ausgerüstet und so die Luftverschmutzung reduziert. Mit der Spannungsumstellung des Hochspannungsnetzes von 50 auf 110 Kilovolt liessen sich die Verluste der Stromübertragung reduzieren und die übertragene Leistung bei gleichem Leiterquerschnitt verdoppeln. Des Weiteren erhielten die erneuerbaren Energien einen höheren Stellenwert, was sich derzeit im starken Ausbau der Photovoltaik zeigt.

 

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Die Photovoltaik-Anlage auf der Eishalle Deutweg ist die grösste der Stadt Winterthur; Aufnahme von 2022.

(Foto: Stefan Kubli)

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Stadtwerk Winterthur

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