Das Tagesgeschäft läuft auch in der Krise weiter
"Das Jahr 2022 war für Stadtwerk Winterthur äusserst herausfordernd. Schon im Sommer 2021 stiegen in Europa die Preise für Energie stark an. Ende August 2022 erreichten sie ein Niveau, das zehn- bis zwanzigmal höher war als zuvor. Verschärft wurde die Situation, weil Russland kaum noch Gas nach Europa lieferte. Dies trieb sowohl den Gas- als auch den Strompreis in die Höhe, da in Europa viel Strom in Gaskraftwerken produziert wird. Erschwerend kam hinzu, dass in Frankreich ein Grossteil der 56 Kernkraftwerke wegen Korrosionsschäden und Wartungsarbeiten nicht in Betrieb war. Es drohte eine Gas- wie auch eine Strommangellage. Am 31. August 2022 setzte der Winterthurer Stadtrat deshalb die städtische Taskforce Energiemangellage ein.
Parallel dazu zeichneten sich bei zahlreichen Firmen Materiallieferschwierigkeiten ab. Diese hatten bereits 2021 begonnen, nachdem ein Frachtschiff tagelang den Suezkanal blockiert hatte. Verstärkt wurden sie durch die Null-Covid- und somit Lockdown-Strategie der chinesischen Regierung, welche die chinesische Produktion sowie chinesische Häfen teilweise lahmlegte. Aus diesem Grund rief Stadtwerk Winterthur schon im April 2022 die betriebsinterne Taskforce Versorgungssicherheit ins Leben und begann, für den Betrieb der Versorgungs- und Entsorgungsinfrastrukturen wichtige Komponenten an Lager zu nehmen.
Vor allem dank dem eher milden Winter ist keine Energiemangellage eingetreten. Gebannt ist die Gefahr damit aber nicht. Stadtwerk Winterthur hat deshalb die Vorbereitung von Krisenplänen, zum Beispiel für allfällige vom Bund verordnete Stromkontingentierungen oder zyklische Netzabschaltungen, weiter vorangetrieben.
Die Energiekrise zeitigte aber auch positive Aspekte. So beschleunigte sich der Ausbau der Fotovoltaik – auch wegen der höheren Vergütung, die Stadtwerk Winterthur ab 2023 für eingespeisten Strom bezahlt. Ebenso wurde der Trend, vom Gas wegzukommen, beflügelt. Dies ist ganz im Sinn der Klimapolitik der Stadt Winterthur. Dasselbe bezweckt der neue Energieplan, der stark auf Wärmenetze setzt, um von fossilen Brennstoffen wegzukommen. Dieses Ziel unterstützen auch die neuen Stromprodukte, die Stadtwerk Winterthur auf Anfang 2023 einführen wird. Sie sind nach der Klimabilanz des gelieferten Stroms abgestuft. Je hochwertiger das gewählte Stromprodukt, desto klimafreundlicher ist der eigene Stromverbrauch.
Stadtwerk Winterthur hat das schwierige Jahr gut gemeistert. Dazu massgeblich beigetragen haben unsere Mitarbeitenden. Sie mussten die krisenbedingten Arbeiten zusätzlich zum Tagesgeschäft bewältigen und mit kreativen Lösungen die nicht alltäglichen Probleme meistern. Ich danke ihnen im Namen der Geschäftsleitung herzlich für ihren Einsatz!
Mit der verfügbaren Energie auszukommen, ist für Tiere überlebenswichtig. Die Bilder in unserem Geschäftsbericht zeigen beispielhaft, welche Strategien verschiedene Tierarten dafür entwickelt haben."