Wir sorgen für sauberes Wasser

Schmutzwasser aus Winterthur und dem Tösstal reinigen wir in unserer Abwasserreinigungsanlage (ARA). Nach durchschnittlich einem Tag hat das Abwasser alle Reinigungsstufen durchflossen und wird gereinigt in die Töss geleitet – mit besseren Werten als vom Gesetz verlangt.

Einzugsgebiet

Rund 18 Millionen Kubikmeter Abwasser durchfliessen jährlich die ARA und durchlaufen dabei vier Reinigungsstufen. Das 600 Kilometer lange private und öffentliche Kanalnetz der Stadtentwässerung mündet in der ARA von Stadtwerk Winterthur in der Hard. Gereinigt wird das Abwasser der Stadt Winterthur, der Gemeinden Bertschikon, Brütten, Kyburg, Turbenthal, Weisslingen, Wiesendangen, Wila und Zell sowie teilweise von Elsau, Fischingen, Sternenberg und Wildberg.

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ARA

Reinigungsstufen

In der ARA fliesst das Abwasser durch vier Reinigungsstufen:

  1. Mechanische Reinigung
  2. Chemische Reinigung
  3. Biologische Reinigung
  4. Abtrennen von feinsten Partikeln (Filtration)

Nach einer mechanischen Reinigung in der Rechenanlage folgt eine biologische Reinigung in den Belüftungs- und Nachklärbecken. Dabei erreicht das gereinigte Abwasser bereits gute Sauberkeitswerte. Bis 2026 muss die ARA aufgrund neuer Anforderungen weiterentwickelt werden. Detaillierte Informationen und eine grafischer Darstellung des Abwasserreinigungsprozesses finden Sie in der Information Abwasserreinigung oder auf der Website des Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL).

 

Schlammbehandlung

Bei der Reinigung des Abwassers fallen rund jährlich 130 000 Kubikmeter Klärschlamm an. Daraus wird bei der Schlammbehandlung Biogas gewonnen, das zur Erzeugung von Energie eingesetzt wird: Wir produzieren Wärme und Strom.

Abwasserpreis

Der Abwasserpreis deckt die Kosten für den Kanal, die Regenwasserableitung, die speziellen Reinigungsanlagen von Regenwasser, das von der Strasse abläuft, diverse Pump- und Spezialbauwerke in der Kanalisation (wie z.B. Anlagen, die dazu dienen, bei starken Regenfällen den Rückstau des Abwassers in die Wohnung zu verhindern), Pflege- und Unterhaltsarbeiten beim Gewässer, die durch diese Massnahmen verursacht werden, und schliesslich auch die Reinigung des Abwassers. Der Abwasserpreis wird mit der Energierechnung von Stadtwerk Winterthur im Auftrag des Departements Bau verrechnet. Dieses legt den Preis für das Abwasser fest.

Erweiterungen ARA

Grossprojekte für die nächsten Jahrzehnte

Die Um- und Neubauten in der Winterthurer ARA umfassen drei Grossprojekte: Die zusätzliche Reinigungsstufe für die Elimination von Mikroverunreinigungen, den Neubau des Anlagenzulaufs und den Ausbau der Schlammbehandlung. Die Grossprojekte müssen in Etappen und zwingend eng aufeinander abgestimmt erfolgen, da gegenseitige Abhängigkeiten bestehen. Während den Bauarbeiten muss die Reinigung des Abwassers jederzeit gewährleistet werden. Obwohl die Bautätigkeit teilweise erst Mitte der 2030er Jahre und die Inbetriebnahme der neuen Schlammbehandlung als letztem Teilprojekt erst kurz vor dem Jahr 2040 erfolgen werden, musste aufgrund der hohen Komplexität und den langen Entscheidungswegen (Genehmigung von Bund und Kanton, Zonenplanänderung etc.) bereits mit der Planung und den ersten Arbeiten begonnen werden. Mit den geplanten Erweiterungen wird die Anlage auf Zukunftsthemen wie beispielsweise das Bevölkerungswachstum ausgerichtet und auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht. Ziel ist es, die Anlagenkapazität bis ca. 2065 zu gewährleisten.

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Zusätzliche Reinigungsstufe

Herkömmliche ARA können Mikroverunreinigungen nicht oder nur teilweise entfernen. Mit der zusätzlichen Reinigungsstufe können Mikroverunreinigungen (organische Spurenstoffe wie beispielsweise Rückstände von Medikamenten und hormonaktive Substanzen) eliminiert werden. Diese Stufe ist eine gesetzliche Vorgabe des Bundes, die von den grossen ARA in der Schweiz, darunter auch Winterthur, umgesetzt werden muss. Der Bund finanziert 75 Prozent der Erstinvestitionen mittels einer gesamtschweizerischen Abwasserabgabe. Winterthur setzt für die Elimination der Mikroverunreinigungen auf ein Verfahren mit granulierter Aktivkohle. Dank diesem lassen sich Mikroverunreinigungen, die über das Kanalisationssystem zur ARA fliessen, entfernen. Die Inbetriebnahme der zusätzlichen Reinigungsstufe ist für 2029 geplant.